Tages- und Nachtpflege: Ihr umfassender Leitfaden für flexible Betreuung und Entlastung pflegender Angehöriger
Stellen Sie sich vor: Es ist 3 Uhr morgens und Ihre Mutter mit Demenz wandert wieder unruhig durch die Wohnung. Sie haben seit Wochen keine durchgeschlafene Nacht mehr erlebt. Tagsüber jonglieren Sie zwischen Beruf und Betreuung, während Ihre Mutter immer einsamer wird. Diese Situation kennen über 2,5 Millionen pflegende Angehörige in Deutschland nur allzu gut.
Viele Angehörige stehen vor scheinbar unlösbaren Herausforderungen: Die ständige Verfügbarkeit, die soziale Isolation und die psychische Belastung führen oft an den Rand der Erschöpfung.
Tagespflege und Nachtpflege: Die Brücke zwischen Zuhause und Pflegeheim
Hier setzen Tages- und Nachtpflege an. Sie sind die Brücke, die es pflegebedürftigen Menschen erlaubt, im vertrauten Zuhause zu wohnen, während sie tagsüber oder nachts professionelle Betreuung und soziale Kontakte erhalten. Für Sie als Angehörige bedeutet das vor allem eines: Zeit zum Durchatmen, Sicherheit und Entlastung ohne schlechtes Gewissen.
Dieser Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt durch alle wichtigen Aspekte der Tages- und Nachtpflege, um Ihnen fundierte Entscheidungen zu ermöglichen – verständlich erklärt und praxisnah aufbereitet.
Was ist Tagespflege?
Für wen ist die Tagespflege geeignet?
Die Tagespflege richtet sich an verschiedene Personengruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Senioren mit anerkanntem Pflegegrad (2-5), die noch zu Hause leben, aber Unterstützung im Alltag benötigen. Besonders geeignet ist sie für Menschen mit:
- Beginnender Demenz oder Alzheimer
- Eingeschränkter Mobilität nach Krankheit oder Unfall
- Sozialer Isolation durch Wegfall des Partners oder Freundeskreis sowie
- für pflegebedürftige Personen, deren Angehörige berufstätig sind
Wichtig zu wissen: Auch Menschen ohne Pflegegrad können Tagespflege nutzen, müssen dann jedoch die vollen Kosten selbst tragen, können aber den Entlastungsbetrag einsetzen.
Ein typischer Tag umfasst die Abholung, gemeinsame Mahlzeiten, aktivierende Angebote (z. B. Gedächtnistraining, Bewegung, Musik) und Ruhephasen, bevor es am späten Nachmittag wieder nach Hause geht.
Was ist Nachtpflege?
Die Nachtpflege richtet sich an spezielle Zielgruppen mit besonderen nächtlichen Herausforderungen:
Pflegebedürftige mit nächtlichen Problemen:
- Menschen mit Demenz, die unter „Sundowning“ leiden (verstärkte Unruhe am Abend und in der Nacht)
- Senioren mit häufigen Toilettengängen oder Inkontinenz
- Personen mit Sturzrisiko durch nächtliche Orientierungslosigkeit
- Pflegebedürftige mit Schlafstörungen oder umgekehrtem Tag-Nacht-Rhythmus
Erschöpfte Angehörige, die dringend Erholung benötigen:
- Familienmitglieder, die seit Monaten nicht mehr durchschlafen konnten
- Berufstätige, die tagsüber leistungsfähig bleiben müssen
- Alleinpflegende ohne weitere Unterstützung im Familienkreis
Wichtiger Hinweis: Auch wenn Ihr Angehöriger tagsüber ruhig ist, können sich nachts völlig andere Verhaltensweisen zeigen. Dies ist bei Demenz besonders häufig und belastet Familien enorm.
Eine typische Nacht in der Nachtpflege beinhaltet die Ankunft am Abend, Hilfe bei der Nachttoilette, kontinuierliche, aber diskrete Überwachung und bei Bedarf beruhigende Zuwendung, bis am Morgen die Morgenpflege und das Frühstück den Tag einläuten.
Tages- und Nachtpflege im Vergleich: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Der Hauptunterschied zwischen Tages- und Nachtpflege liegt im Zeitpunkt der Betreuung (tagsüber vs. nachts) und der jeweiligen Zielsetzung – Tagespflege fördert Aktivität und soziale Teilhabe, Nachtpflege bietet primär Sicherheit und Entlastung für nächtliche Herausforderungen.
Direkter Vergleich: Auf einen Blick
Kriterium | Tagespflege | Nachtpflege |
---|---|---|
Betreuungszeit | 8:00-17:00 Uhr | 19:00-8:00 Uhr |
Hauptziel | Aktivierung und Sozialisierung | Sicherheit und Überwachung |
Schwerpunkt | Förderung der Selbstständigkeit | Schutz vor nächtlichen Risiken |
Aktivitäten | Gedächtnistraining, Spiele, Therapie | Ruhe, sanfte Betreuung |
Zielgruppe | Sozial isolierte, aktive Senioren | Menschen mit nächtlicher Unruhe |
Nutzen für Pflegebedürftige | Struktur, Kontakte, Abwechslung | Sicherheit, professionelle Nachtwache |
Nutzen für Angehörige | Zeit für Beruf und Alltag | Ungestörte Nachtruhe |
Verfügbarkeit | Weit verbreitet | Begrenzt verfügbar |
Eingewöhnung | Meist einfacher | Oft schwieriger |
Tages- und Nachtpflege als Unterstützung: Was beide Pflegeformen gemeinsam haben
Trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtung teilen Tages- und Nachtpflege wichtige Grundprinzipien:
- Erhalt des Zuhauses: Beide Pflegeformen bieten professionelle Betreuung in einer Einrichtung, während das eigene Zuhause der Lebensmittelpunkt bleibt.
- Entlastung für Angehörige: Sie schaffen dringend benötigte Freiräume und beugen Überlastung vor.
- Professionelle Sicherheit: Qualifiziertes Fachpersonal sorgt für eine sichere und fachgerechte Betreuung.
Finanzielle Unterstützung: Die Pflegekasse übernimmt einen Großteil der Kosten zusätzlich zu anderen Leistungen.
Herausforderungen bei der Tages- und Nachtpflege
Zwei Punkte sollten Sie bei beiden Modellen bedenken:
Die Eingewöhnungsphase: Besonders Menschen mit Demenz benötigen oft mehrere Wochen, um sich an die neue Umgebung und die Abläufe zu gewöhnen. Geduld und eine enge Absprache mit dem Team sind hier entscheidend.
Die finanzielle Belastung: Trotz der Zuschüsse der Pflegekasse verbleibt immer ein Eigenanteil für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten, der das Haushaltsbudget belasten kann. Eine sorgfältige Kostenplanung ist daher unerlässlich.
Wann welche teilstationäre Pflegeform sinnvoll ist
Die richtige Entscheidung für Pflegebedürftige und Angehörige treffen
Oft zeigt sich erst im Alltag, welche Form der Entlastung am dringendsten benötigt wird. Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wann brauchen Sie die meiste Unterstützung? Wenn die größten Herausforderungen tagsüber auftreten, ist Tagespflege die bessere Wahl. Bei nächtlichen Problemen ist Nachtpflege unerlässlich.
- Was belastet Sie am meisten? Soziale Isolation des Pflegebedürftigen spricht für Tagespflege, Schlafmangel der Angehörigen für Nachtpflege.
- Wie ist der Gesundheitszustand? Menschen mit fortgeschrittener Demenz profitieren oft mehr von der Sicherheit der Nachtpflege, während noch aktive Senioren die Abwechslung der Tagespflege schätzen.
Kombinationsmöglichkeiten und Alternativen
Wenn beide Betreuungsformen benötigt werden, gibt es folgende Optionen:
- Wechsel zwischen beiden: Je nach aktueller Situation zwischen Tages- und Nachtpflege wechseln
- Kombination mit anderen Leistungen: Ergänzung durch ambulante Pflegedienste oder Kurzzeitpflege
- Vollstationäre Kurzzeitpflege: Als temporäre Lösung bei besonders belastenden Phasen
Die Wahl der richtigen Pflege und Betreuung ist ein Prozess, der sich mit den Bedürfnissen Ihres Angehörigen entwickeln kann. Wichtig ist, dass Sie sich nicht scheuen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen – egal zu welcher Tageszeit sie benötigt wird.
Kosten der Tages- und Nachtpflege + Finanzierung: Wer zahlt was? (Stand 2025)
Die Pflegekasse übernimmt als Teil der sozialen Pflegeversicherung die Kosten für teilstationäre Tages- und Nachtpflege im Rahmen der Leistungen der Pflegeversicherung, abhängig vom Pflegegrad und zusätzlich zum Pflegegeld 2025 oder den Pflegesachleistungen. Ein Eigenanteil für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten bleibt bestehen.
Die Pflegekasse als wichtigster Kostenträger
Die Finanzierung von Tages- und Nachtpflege basiert auf den Leistungen nach SGB XI (Sozialgesetzbuch Elftes Buch). Hier liegt der entscheidende Vorteil: Diese teilstationären Leistungen werden zusätzlich zu anderen Pflegeleistungen gewährt – sie mindern also weder das Pflegegeld noch die ambulanten Sachleistungen.
Die Höhe der Zuschüsse richtet sich nach dem Pflegegrad:
- Personen mit Pflegegrad 1: Kein Anspruch auf Zuschuss, aber Entlastungsbetrag einsetzbar
- Personen mit Pflegegrad 2 bis 5: Gestaffelte monatliche Pauschalen je nach Betreuungsaufwand
Leistungen der Pflegeversicherung im Überblick (2025)
Pflegegrad | Maximaler Zuschuss Pflegekasse (monatlich) |
---|---|
Pflegegrad 1 | Anspruch nur über Entlastungsbetrag |
Pflegegrad 2 | 721 € |
Pflegegrad 3 | 1.357 € |
Pflegegrad 4 | 1.685 € |
Pflegegrad 5 | 2.085 € |
Stand 01.07.2025
Angaben sind Richtwerte und können je nach Region und Einrichtung variieren
Wichtiger Hinweis: Diese Beträge decken die reinen Pflege- und Betreuungskosten ab.
Die Gesamtkosten für Tages- oder Nachtpflege setzen sich aus den von der Pflegekasse übernommenen Pflege- und Betreuungskosten sowie dem Eigenanteil zusammen. Dieser Eigenanteil umfasst in der Regel:
- Kosten für Unterkunft und Verpflegung: Kosten für Raum, Reinigung, Wäsche, Mahlzeiten und Getränke sowie den Fahrdienst.
- Investitionskosten: Ein Anteil für Gebäude, Ausstattung und technische Geräte der Einrichtung.
Der Eigenanteil variiert erheblich je nach Einrichtung und Region.
Hilfreiche Strategien zur Kostenminimierung
Weitere Unterstützung bieten:
- Entlastungsbudget für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege: Seit dem Juli 2025 steht ein gemeinsames jährliches Budget von bis zu 3.539 € ab Pflegegrad 2 zur Verfügung. Dieses kann flexibel für Ersatzpflege im Rahmen der Verhinderungspflege oder für teilstationäre Leistungen der Kurzzeitpflege genutzt werden. Die zeitliche Höchstdauer beträgt dabei jeweils bis zu acht Wochen pro Jahr. Auch eine stundenweise Nutzung ist möglich, um Angehörige zu entlasten.
- Sozialamt als letzte Instanz: Wenn das Einkommen nicht ausreicht, kann das Sozialamt im Rahmen der „Hilfe zur Pflege“ einspringen. Dies ist jedoch einkommens- und vermögensabhängig.
Regionale Unterschiede beachten
Die Kosten für die Tages- & Nachtpflege variieren erheblich je nach Standort:
- Städtische Gebiete: Höhere Personal- und Mietkosten führen zu höheren Tagessätzen
- Ländliche Regionen: Oft günstigere Preise, aber weniger Auswahlmöglichkeiten
- Qualitätsunterschiede: Einrichtungen mit besonderen Angeboten (z. B. Demenzbetreuung) können höhere Eigenanteile verlangen
Beratung und Unterstützung bei der Finanzierung
Pflegestützpunkte sind Ihre erste Anlaufstelle für kostenlose, neutrale und individuelle Beratung zu allen Finanzierungsfragen. Die Berater helfen Ihnen dabei:
- Ihren individuellen Eigenanteil zu berechnen.
- Über alle verfügbaren Leistungen zu informieren.
- Bei der Antragstellung zu unterstützen.
Auch Ihre Pflegekasse hat eine Beratungspflicht. Nutzen Sie diesen Service aktiv.
Wichtige Dokumente für die Beratung:
- Aktueller Pflegegradbescheid
- Einkommensnachweise
- Übersicht über bereits genutzte Pflegeleistungen
- Kostenvoranschläge der gewünschten Einrichtungen
Antragstellung: So kommen Sie zu Ihrem Zuschuss
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Pflegegrad prüfen: Ist ein aktueller Bescheid vorhanden?
- Einrichtung auswählen: Kostenvoranschlag einholen
- Antrag bei der Pflegekasse: Formular vollständig ausfüllen
- Wartezeit überbrücken: Oft 4-6 Wochen Bearbeitungszeit
- Vertragsabschluss: Erst nach Genehmigung durch die Pflegekasse
Rückwirkende Kostenübernahme: Grundsätzlich werden Leistungen nur ab Antragstellung gewährt. Eine rückwirkende Erstattung ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Die Kosten für Tages- und Nachtpflege steigen regelmäßig. Planen Sie jährliche Erhöhungen von 3-5 % ein und prüfen Sie regelmäßig, ob sich Ihr Pflegegrad geändert hat – höhere Pflegegrade bedeuten auch höhere Zuschüsse.
Die Finanzierung von Tages- und Nachtpflege mag zunächst komplex erscheinen, aber mit der richtigen Beratung und Planung ist sie für die meisten Familien durchaus machbar – und oft der Schlüssel zu einer würdevollen Pflege zu Hause.
Die Wahl der richtigen Einrichtung: Kriterien für Ihre Entscheidung
Die Entscheidung für eine bestimmte Einrichtung ist weitreichend und beeinflusst das Wohlbefinden aller Beteiligten erheblich.
Ihre Checkliste: Die 8 wichtigsten Kriterien bei der Wahl
- Betreuungsphilosophie und Konzept
Achten Sie auf einen respektvollen Umgang, die Förderung der Selbstständigkeit und das Eingehen auf individuelle Wünsche. Die Transparenz über Ziele und Methoden der Einrichtung ist ein gutes Zeichen. - Qualifikation und Betreuungsschlüssel des Personals
Das Herzstück jeder guten Einrichtung ist qualifiziertes, engagiertes Personal. Fragen Sie nach examinierten Pflegefachkräften, Zusatzqualifikationen (z. B. für Demenzbetreuung) und dem Betreuungsschlüssel (Anzahl Betreuer pro Gast). Eine niedrige Personalfluktuation deutet auf zufriedene Mitarbeiter hin. - Räumlichkeiten und Ausstattung
Die Umgebung beeinflusst das Wohlbefinden: Helle, freundliche, barrierefreie Räume sind ebenso wichtig wie Rückzugsmöglichkeiten, Sicherheitsausstattung (Notrufsysteme, rutschfeste Böden) und ein geschützter Außenbereich. - Aktivitäts- und Betreuungsangebot
Das Programm sollte vielfältig sein und zu den Interessen und Fähigkeiten passen (Gedächtnistraining, Musik, Basteln, Bewegung). Spezielle Programme für Menschen mit Demenz sind ein Plus. - Verpflegung und Ernährung
Achten Sie auf frisch zubereitete, ausgewogene Mahlzeiten und die Berücksichtigung von Diäten und Allergien. Gemeinsames Essen in geselliger Atmosphäre fördert das Wohlbefinden. - Kosten und Vertragsbedingungen
Eine transparente Kostenaufstellung ohne versteckte Gebühren, faire Kündigungsfristen und flexible Nutzungsmöglichkeiten sind entscheidend. - Lage und Fahrdienst
Die Entfernung zum Wohnort und ein zuverlässiger, pünktlicher Fahrdienst sind praktische Aspekte, die den Alltag erleichtern. - Bewertungen und Erfahrungen anderer
Sprechen Sie mit anderen Angehörigen, achten Sie auf Online-Bewertungen und fragen Sie nach Prüfberichten der Heimaufsicht. Diese geben wertvolle Einblicke.
Der Besichtigungstermin: Worauf Sie achten sollten
Die Pflegekasse übernimmt als Teil der sozialen Pflegeversicherung die Kosten für teilstationäre Tages- und Nachtpflege im Rahmen der Leistungen der Pflegeversicherung, abhängig vom Pflegegrad und zusätzlich zum Pflegegeld 2025 oder den Pflegesachleistungen. Ein Eigenanteil für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten bleibt bestehen.
Die Pflegekasse als wichtigster Kostenträger
Ein Vormittagsbesuch während der Aktivitäten und ein zweiter Termin am Nachmittag geben Ihnen ein vollständigeres Bild. Achten Sie auf:
- Die Atmosphäre: Wirken die Gäste zufrieden und beschäftigt?
- Den Umgangston: Wie sprechen Mitarbeiter mit den Betreuten?
- Die Sauberkeit: Sind alle Bereiche gepflegt und hygienisch?
- Den Geräuschpegel: Ist es angenehm ruhig oder zu laut?
Die emotionale Seite der Entscheidung: Zwischen Kopf und Bauchgefühl
Bei aller Rationalität spielt das Bauchgefühl eine wichtige Rolle. Fragen Sie sich:
- Würde ich mich hier wohlfühlen?
- Vertraue ich dem Personal mein Familienmitglied an?
- Stimmt die „Chemie“ zwischen allen Beteiligten?
Umgang mit Widerständen
Nicht selten wehren sich Pflegebedürftige gegen die Tagespflege. Nutzen Sie Strategien für einen sanften Einstieg:
- Stellen Sie es als „Besuch“ oder „Kaffeetrinken“ dar
- Betonen Sie die sozialen Aspekte, nicht die Pflege
- Lassen Sie sich von erfahrenem Personal beraten
- Bleiben Sie geduldig – manchmal braucht es mehrere Anläufe
Nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung. Eine systematische Herangehensweise, kombiniert mit Ihrem Bauchgefühl, führt Sie zu dem Ort, an dem sich Ihr Angehöriger wohlfühlt und Sie beruhigt loslassen können.
Häufig ist die beste Lösung eine Kombination aus verschiedenen Leistungen. So können beispielsweise ein ambulanter Pflegedienst für die Grundpflege am Morgen, Tagespflege an drei Tagen pro Woche und der Entlastungsbetrag für einen zusätzlichen Alltagsbegleiter kombiniert werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und sollten immer individuell auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und der Angehörigen abgestimmt werden. Eine Beratung durch den Pflegestützpunkt ist hierbei entscheidend.
Die Wahl der richtigen Einrichtung: Kriterien für Ihre Entscheidung
Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für alle Pflegesituationen. Jede Familie, jeder pflegebedürftige Mensch bringt individuelle Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen mit sich. Tages- und Nachtpflege eröffnen jedoch neue Wege, die es ermöglichen, professionelle Betreuung mit dem Verbleib im gewohnten Zuhause zu verbinden.
„Die beste Pflege ist die, die sich individuell an die Bedürfnisse des Menschen anpasst.“ – Dieser Grundsatz sollte alle Entscheidungen leiten.
Falls Sie noch unschlüssig sind, welcher Weg der richtige für Ihre Situation ist, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:
- Kontaktieren Sie einen Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe für eine kostenlose, neutrale Beratung. Die Experten dort kennen die örtlichen Gegebenheiten und können Sie bei der Auswahl der passenden Unterstützung begleiten.
- Vereinbaren Sie Besichtigungstermine in verschiedenen Einrichtungen. Oft entsteht erst beim persönlichen Erleben ein Gefühl dafür, was zu Ihnen und Ihrem Angehörigen passt.
- Nutzen Sie Probetage ohne Verpflichtung. Diese geben sowohl Ihnen als auch dem Pflegebedürftigen die Möglichkeit, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Die Pflegelandschaft entwickelt sich stetig weiter. Neue Konzepte, bessere Finanzierungsmöglichkeiten und ein wachsendes Verständnis für die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen schaffen immer mehr Optionen für ein würdevolles Altern in der gewohnten Umgebung.
Tages- und Nachtpflege sind dabei wichtige Bausteine, die beweisen: Professionelle Pflege und häusliche Geborgenheit müssen sich nicht ausschließen. Sie können sich ergänzen und gemeinsam zu einer Lösung werden, die allen Beteiligten ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben ermöglicht.
Zögern Sie nicht, den ersten Schritt zu gehen. Ihre Familie und Sie verdienen die bestmögliche Unterstützung auf diesem Weg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
* Die Bezeichnungen „24h-Betreuung“, „24 Stunden Betreuung“, „24h Pflege“ oder „24 Stunden-Pflege“ sind branchenübliche Bezeichnungen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Markus Küffel gründete die Pflege zu Hause Küffel GmbH in Hamburg und verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Bereich häusliche Pflege und Betreuung. Als Diplom Gesundheitswissenschaftler und examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger bringt er umfassendes Fachwissen und praxisnahe Erfahrung in die Vermittlung von Betreuungskräften ein.
Vor der Gründung seines Unternehmens war er in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens tätig und sammelte umfangreiche und wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Mit seinem Ratgeber „24 Stunden Pflege zu Hause – So finden Sie die optimale Betreuung“ (Springer, 2021) sowie seiner Mitwirkung an der Entwicklung des derzeit ersten und einzigen Qualitätsstandards der sog. DIN SPEC 33454 setzt er sich aktiv für Transparenz und Qualität in der häuslichen Betreuung ein.
Von 2018 bis 2020 war er Vorstandsmitglied des Bundesverbandes für häusliche Betreuung und Pflege. Seit August 2019 gehört Küffel dem interdisziplinären Forschungsnetzwerk „Osteuropäische Betreuungskräfte“ der Evangelische Hochschule Nürnberg an.
Für weitere Informationen zu Markus Küffel, besuchen Sie gerne seine Autorenseite.