24 Stunden Pflege mit PZH Küffel

Aktivierende Pflege – Ein Pflege-Konzept für mehr Selbstständigkeit

Pflegebedürftige Menschen sind bei verschiedensten alltäglichen Handlungen auf Unterstützung angewiesen. Diese kann durch engagierte Angehörige oder durch erfahrene Fachkräfte erfolgen, sollte aber nach Möglichkeit „aktivierend“ wirken – auch zum Wohle der zu pflegenden Person. Aber was genau ist mit dem Begriff „aktivierende Pflege“ gemeint? Ist dieser Pflege-Ansatz universell einsetzbar oder gibt es in der Praxis klare Einschränkungen?

In diesem Beitrag erläutern wir, wie eine professionell durchgeführte aktivierende Pflege Betroffene in ihrem Alltag unterstützen kann, warum bei dieser Methode viel Fingerspitzengefühl gefragt ist und an welchen Stellen das Konzept an seine Grenzen stößt. Wenn Sie darüber hinaus noch mehr über das Thema erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an unsere Berater.

Aktivierende Pflege

Was ist aktivierende Pflege?

Die aktivierende Pflege zielt darauf ab, pflegebedürftige Personen bei alltäglichen Tätigkeiten und kleineren Aufgaben proaktiv einzubeziehen und sie an der Bewältigung teilhaben zu lassen. Diese Aufgaben sollen entweder vollkommen selbstständig oder unter Anleitung / Beteiligung einer pflegenden Person erledigt werden.

Der Pflegekraft ist hierbei in der Pflicht, abzuschätzen, inwiefern welche Aufgaben von der zu pflegenden Person bewältigt werden können. Gleichzeitig übernimmt sie auch die „Aktivierung“ und Motivation, ist also Impulsgeber für die zu pflegende Person, sich an der Aufgabe zu beteiligen.

Aktivierende Pflege – Vorteile & Kernziele

  • Erhalt der Eigenständigkeit
    Da Pflegebedürftige aktiv an Aufgaben mitwirken, wird das Risiko reduziert, dass sie diese Tätigkeiten verlernen. So können sie auch kleinere Aufgaben selbst bewältigen, ohne dabei auf umfassende fremde Hilfe angewiesen zu sein. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Pflegekraft nicht durchgehend zur Verfügung steht bzw. keine 24-Stunden-Pflege erfolgt.
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
    Für pflegebedürftige Personen ist das Gefühl der Teilhabe und der Aktivität ganz essenziell. Die aktivierende Pflege erlaubt es ihnen, selbst etwas zu unternehmen und auch selbst etwas für sich zu leisten. Dieses Gefühl, durch eigene Kraft noch aktiv am Leben teilnehmen zu können, wirkt sich stark positiv auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen aus.
  • Reaktivierung von Fähigkeiten
    Werden Pflegebedürftige bei kleinen Aufgaben gut angeleitet und geduldig in die Abläufe eingeführt, kann es im Idealfall dazu kommen, dass über die aktivierende Pflege bereits vergessene Bewegungsabläufe und Handgriffe wieder „neu erlernt“ werden. Damit wird die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig positiv beeinflusst

Aktivierende Pflege – Beispiele im Alltag

An dieser Stelle haben wir einige alltägliche Situationen aufgeführt, bei denen die aktivierende Pflege zum Einsatz kommen kann:

  • Kleiderwechsel
    Beim An- und Ausziehen kann eine pflegende Person anwesend sein, um bei einzelnen Kleidungsstücken zu unterstützen. Ansonsten wählt die pflegebedürftige Person jedoch seine Kleidung selbst aus und legt sie auch soweit möglich selbst an.
  • Körperpflege
    Im Bereich der Körperpflege erhalten Pflegebedürftige den Freiraum, sich selbst zu waschen, einzucremen oder auch zu kämmen. Die aktivierende Pflege beschränkt sich hier auf kleine Hilfestellungen und hat ansonsten nur eine betreuende Funktion.
  • Ernährung
    Pflegebedürftige sollten Gelegenheit erhalten, in ihrem eigenen Tempo Nahrung zu sich zu nehmen – wichtig ist der Vorgang selbst. Mit passendem Geschirr oder über die Auswahl geeigneter Speisen kann dies je nach Bedarf vereinfacht werden.
  • Toilettengänge
    Soweit keine gewichtigen Gründe dagegensprechen, geht die pflegebedürftige Person eigenständig auf die Toilette, nutzt die Sanitäranlagen selbst und kümmert sich um die eigene Intimhygiene. Hier ist von Seiten der Pflegekraft besonderes Feingefühl erforderlich.

Indem Pflegekräfte oder pflegende Angehörige an diesen Stellen pflegebedürftige Personen gezielt unterstützen, anstatt ihnen die Arbeit vollständig abzunehmen, können diese länger und eigenständiger für sich sorgen und erhalten das bestätigende Gefühl, noch einen wirklichen Beitrag zu leisten. Damit dies aber in diesen Situationen auch wirklich funktioniert, ist einiges zu beachten.

Aktivierende Pflege und ihre Voraussetzungen – Im Zentrum steht die Pflege

  • Aktivierende Pflege braucht Zeit
    Die Durchführung einer einfachen Aufgabe kann sich erheblich verzögern, wenn die pflegebedürftige Person diese ganz oder teilweise übernimmt. Für viele Pflegekräfte ist es daher vielfach einfacher, eine Aufgabe schnell selbst zu erledigen. Dadurch wird die pflegebedürftige Person jedoch entwöhnt und verliert mit der Zeit ganz den Bezug zu dieser Aufgabe.
  • Aktivierende Pflege braucht Kompetenz
    Pflegende Angehörige oder Pflegekräfte müssen im Rahmen der Pflegetätigkeit entscheiden, ob und in welchem Maße eine pflegebedürftige Person eine Aufgabe durchführen kann und will. Mit der richtigen fachlichen Kompetenz kann es hier auch gelingen, Betroffene sanft zu animieren und über die aktivierende Pflege doch noch für die (gemeinsame) Erledigung der Aufgabe zu motivieren. Wo das nicht möglich ist, wird die Pflegekraft natürlich selbst aktiv.
  • Aktivierende Pflege braucht Augenmaß
    Dabei gehört es jedoch auch zur Realität, das pflegebedürftige Personen nicht jede Aufgabe übernehmen können, sollten oder wollen. Möglicherweise sind sie auch gerade heute oder generell nicht mehr in der Lage, eine bestimmte Tätigkeit durchzuführen. Eine aktivierende Pflege stößt auch da an ihre Grenzen, wo Betroffene sie bewusst ablehnen. Eine solche Entscheidung muss ebenso respektiert werden.

Aktivierende Pflege richtig verstehen und einsetzen – Pflege zu Hause Küffel hilft bei Fragen

Damit Elemente der aktivierenden Pflege im Alltag korrekt umgesetzt werden können, ist also eine ruhige und geduldige Herangehensweise gefragt, die den Betroffenen nicht überfordert, sondern sehr zielgerichtet unterstützt. Möchten Sie darüber hinaus noch mehr erfahren oder sind Sie an einem entsprechenden Pflege-Angebot für Personen in Ihrem Bekanntenkreis interessiert? Melden Sie sich gerne dazu bei uns – unsere Fachberater informieren Sie professionell und individuell.

Betreuerin mit einer älteren Frau