Altenheim: Der große Ratgeber für Ihre Entscheidung. Kosten, Suche, Alltag & Alternativen

Altenheim

Die Suche nach einem Altenheim ist selten ein leichter Schritt. Sie ist oft verbunden mit Sorgen, Unsicherheit und der tiefen emotionalen Frage, was das Beste für einen geliebten Menschen ist. Wir von Pflege zu Hause Küffel verstehen aus über 15 Jahren Erfahrung und tausenden begleiteten Familien: Diese Entscheidung ist eine Herzensangelegenheit, die Weitblick, Fürsorge und vor allem fundierte Informationen erfordert.

Dieser umfassende Ratgeber soll Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite stehen. Wir möchten Ihnen die nötige Klarheit und Sicherheit geben, um den richtigen Weg für Ihre Familie zu finden – ganz gleich, wohin dieser führt. Wir begleiten Sie durch den gesamten Prozess: von der ersten Überlegung über die komplexe Kostenthematik bis hin zur Vorstellung liebevoller Alternativen.

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Das Wichtigste in Kürze: Was ist ein Altenheim?

  • Was ist ein Altenheim? Im heutigen Sprachgebrauch ist damit fast immer ein Pflegeheim gemeint. Es ist eine stationäre Einrichtung, die Unterkunft, Verpflegung und umfassende pflegerische Versorgung für Menschen bietet, die ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können.
  • Die wichtigsten Unterschiede:
    • Altenheim/Pflegeheim: Der Fokus liegt auf der professionellen Pflege für Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad (meist 2 bis 5).
    • Seniorenresidenz/Betreutes Wohnen: Hier stehen selbstständiges Wohnen und Serviceleistungen (z. B. Reinigung, Mahlzeiten) im Vordergrund. Pflege ist oft nur eine zubuchbare Option.

Für wen ist es geeignet? In der Regel für Menschen mit einem mittleren bis hohen Pflegebedarf, bei denen eine sichere Versorgung zu Hause nicht mehr lückenlos gewährleistet werden kann.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Altenheim?

Die Frage nach dem „Wann“ ist oft die schwierigste. Selten gibt es einen einzigen, klaren Auslöser. Meist ist es eine schleichende Entwicklung, die Angehörige und Betroffene vor eine große Herausforderung stellt.

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Die Rolle des Pflegegrads

Selten ist es ein einzelnes Ereignis. Vielmehr ist es die Summe kleinerer Beobachtungen im Alltag, die darauf hindeuten, dass eine neue Pflegesituation notwendig wird:

  • Körperliche Anzeichen: Häufige Stürze, zunehmende Immobilität, Schwierigkeiten bei der Körperpflege oder Nahrungsaufnahme, Vernachlässigung des Haushalts.
  • Kognitive Anzeichen: Vergesslichkeit, die zu gefährlichen Situationen führt (z. B. Herd angelassen), zeitliche und räumliche Orientierungslosigkeit, starke Persönlichkeitsveränderungen, besonders bei Demenzerkrankungen.
  • Soziale Anzeichen: Zunehmende Isolation und Einsamkeit, Verlust von sozialen Kontakten, Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen.
  • Überforderung der Angehörigen: Wenn die Pflege die körperlichen, seelischen und zeitlichen Kapazitäten der pflegenden Angehörigen übersteigt und deren eigene Gesundheit gefährdet.
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Typische Anzeichen, dass eine Veränderung notwendig ist

Für den Einzug in ein vollstationäres Pflegeheim ist in der Regel mindestens Pflegegrad 2 erforderlich. Die Pflegekasse beteiligt sich erst ab diesem Grad an den Pflegekosten. Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst (MD), der die Selbstständigkeit der Person in sechs verschiedenen Lebensbereichen bewertet.

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Das sensible Gespräch in der Familie führen

Dieses Gespräch erfordert viel Einfühlungsvermögen. Vermeiden Sie Vorwürfe oder Druck.

  • Ich-Botschaften verwenden: Sprechen Sie über Ihre eigenen Sorgen: „Ich mache mir Sorgen, dass du allein zu Hause stürzt.“ statt „Du kannst nicht mehr allein bleiben.“
  • Gemeinsam nach Lösungen suchen: Präsentieren Sie keine fertige Entscheidung, sondern erkunden Sie gemeinsam die Möglichkeiten. Betonen Sie den Wunsch nach Sicherheit und Lebensqualität für alle.
  • Ängste anerkennen: Nehmen Sie die Angst vor dem Verlust der eigenen vier Wände ernst. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Verständnis für die Bedenken.

Wohnformen im Alter: Ein Überblick über alle Optionen

Ein Altenheim ist eine, aber nicht die einzige Lösung. Eine informierte Entscheidung bedeutet, alle Alternativen zu kennen.

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Stationäre und teilstationäre Wohnformen

Wenn die Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr ausreicht oder der Wunsch nach mehr sozialem Miteinander wächst, bieten stationäre und teilstationäre Wohnformen eine verlässliche Alternative. Jedes dieser Modelle hat einen anderen Schwerpunkt und passt zu unterschiedlichen Bedürfnissen – von der vollumfänglichen Rund-um-die-Uhr-Pflege bis zur gezielten Entlastung für einige Stunden am Tag.

  • Altenheim/Pflegeheim: Die klassische vollstationäre Versorgung für Menschen mit hohem Pflegebedarf. Bietet Sicherheit rund um die Uhr.
  • Seniorenresidenz/Betreutes Wohnen: Für agilere Senioren, die Selbstständigkeit schätzen, aber auf Serviceleistungen (Reinigung, Mahlzeiten, Notruf) zurückgreifen möchten. Pflege wird oft bei Bedarf durch einen ambulanten Dienst hinzugebucht.
  • Pflege-WG (Wohngemeinschaft): Eine kleine Gruppe von Senioren lebt in einer barrierefreien Wohnung zusammen und wird von einem gemeinsamen Pflegedienst betreut. Fördert soziale Kontakte und eine familiäre Atmosphäre.
  • Tages- und Nachtpflege: Eine wertvolle Entlastung für Angehörige. Die pflegebedürftige Person verbringt den Tag oder die Nacht in einer Einrichtung und kehrt ansonsten in ihr eigenes Zuhause zurück.
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Die Alternative: Würdevoll und umsorgt im eigenen Zuhause bleiben

Für die meisten Menschen ist der größte Wunsch, in der vertrauten Umgebung alt zu werden. Diesen Wunsch können wir bei Pflege zu Hause Küffel Wirklichkeit werden lassen.

  • Ambulanter Pflegedienst: Kommt mehrmals täglich für gezielte pflegerische und medizinische Verrichtungen (z. B. Medikamentengabe, Wundversorgung) nach Hause.
  • 24-Stunden-Betreuung zu Hause: Dies ist die Alternative, die dem Leben im Heim am nächsten kommt, aber die Vorteile des eigenen Zuhauses bewahrt. Eine liebevolle Betreuungskraft lebt mit im Haushalt und unterstützt bei der Grundpflege, im Haushalt und im Alltag. Sie sorgt für Sicherheit, Gesellschaft und die so wichtige menschliche Zuwendung. Als Testsieger bei Stiftung Warentest (Ausgabe test 05/2017) und Pionier der DIN SPEC 33454 bieten wir Ihnen hierfür ein rechtssicheres, transparentes und vor allem menschliches Modell.

Die Suche nach dem richtigen Altenheim: Die große Checkliste

Wenn die Entscheidung für ein Heim gefallen ist, beginnt die Suche. Nehmen Sie sich Zeit und prüfen Sie sorgfältig.
Schritt 1: Infoquellen

Informationsquellen nutzen

Beginnen Sie Ihre Suche breit und nutzen Sie verlässliche, unabhängige Informationsquellen. Eine Kombination aus Online-Recherche und persönlicher Beratung ist oft der beste Weg.

  1. Zentrale Online-Portale: Starten Sie Ihre Suche auf den großen, nicht-kommerziellen Portalen der Krankenkassen. Diese bieten detaillierte Suchfilter, Checklisten und die offiziellen Qualitätsberichte der Einrichtungen. Besonders empfehlenswert sind:
    • Der AOK-Pflegenavigator: Dies ist nun die zentrale Anlaufstelle, die auch die wissenschaftlichen Methoden der früheren „Weissen Liste“ integriert hat.
    • Der Pflegelotse des vdek: Das Portal des Verbands der Ersatzkassen (u.a. Barmer, TK, DAK) ist ebenfalls eine umfassende und verlässliche Quelle.
  2. Lokale Beratungsstellen: Holen Sie sich eine kostenlose und unabhängige Einschätzung von Experten vor Ort. Diese kennen die Heime in Ihrer Region oft persönlich. Gute Anlaufstellen sind:
    • Pflegestützpunkte: Jede Kommune ist gesetzlich verpflichtet, diese anzubieten. Eine bundesweite Suche nach Ihrem lokalen Pflegestützpunkt finden Sie beim Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).
    • Wohlfahrtsverbände: Organisationen wie die Caritas oder die Diakonie bieten ebenfalls umfassende Pflegeberatung an.
  3. Persönliche Empfehlungen: Sprechen Sie mit Menschen, denen Sie vertrauen. Oft sind die Erfahrungen von Freunden, Nachbarn oder dem Hausarzt eine unschätzbar wertvolle Ergänzung zu den offiziellen Berichten.

Schritt 2: Checkliste

Die große Checkliste für die Besichtigung

✓ Standort & Erreichbarkeit

  • Ist das Heim für Angehörige und Freunde gut erreichbar?
  • Gibt es eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel?
  • Sind Ärzte, Apotheken und Geschäfte in der Nähe?

✓ Erster Eindruck & Atmosphäre

  • Wie ist die Stimmung im Haus? Wirkt es freundlich und offen?
  • Wie ist der Umgangston zwischen Personal und Bewohnern? Respektvoll und herzlich?
  • Wie riecht es? Sauber und gepflegt oder unangenehm?
  • Fühlen Sie sich willkommen?

✓ Ausstattung & Wohnen

  • Gibt es Einzel- oder Doppelzimmer? Ist ein Einzelzimmer garantiert?
  • Dürfen eigene Möbel, Bilder und Erinnerungsstücke mitgebracht werden?
  • Sind die Zimmer und Bäder barrierefrei und modern ausgestattet?
  • Gibt es einen schönen, zugänglichen Außenbereich (Garten, Terrasse)?

✓ Pflege & Betreuung

  • Wie ist der Personalschlüssel (Anzahl der Pflegekräfte pro Bewohner)?
  • Welche Qualifikationen hat das Personal (examinierte Kräfte, Hilfskräfte)?
  • Gibt es ein spezielles Konzept für Menschen mit Demenz?
  • Wirkt das Personal zugewandt und hat es Zeit für die Bewohner?

✓ Alltag & Aktivitäten

  • Wie sieht der Speiseplan aus? Ist er abwechslungsreich und geht er auf Wünsche ein?
  • Gibt es feste Essenszeiten oder Flexibilität?
  • Welche Freizeitangebote gibt es (Gymnastik, Gedächtnistraining, Singen, Ausflüge)?
  • Werden religiöse Bedürfnisse berücksichtigt (Gottesdienste)?

✓ Transparenz & Vertrag

  • Erhalten Sie einen Muster-Heimvertrag zur Prüfung?
  • Werden alle Kosten transparent und verständlich aufgeschlüsselt?
  • Gibt es einen aktiven Heimbeirat (Bewohnervertretung)?

Kosten & Finanzierung: Was kostet ein Heimplatz wirklich?

Die Kosten sind für die meisten Familien die größte Sorge. Es ist entscheidend, die Zusammensetzung genau zu verstehen.

Die Kosten setzen sich aus vier Teilen zusammen:

  1. Pflegekosten: Kosten für die pflegerische Versorgung. Ein Teil wird von der Pflegekasse übernommen.
  2. Unterkunft & Verpflegung („Hotelkosten“): Kosten für Zimmer, Reinigung, Mahlzeiten etc. Diese müssen voll privat getragen werden.
  3. Investitionskosten: Kosten, die der Träger für Instandhaltung und Modernisierung des Gebäudes auf die Bewohner umlegt. Auch diese sind privat zu tragen.
  4. Ausbildungsumlage: Ein kleiner Betrag, mit dem die Ausbildung von Pflegekräften finanziert wird.
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Der Eigenanteil: Was Sie wirklich zahlen müssen

Seit 2017 gibt es den einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE). Das bedeutet: Alle Bewohner einer Einrichtung zahlen – unabhängig von ihrem Pflegegrad – den gleichen Eigenanteil für die reinen Pflegekosten.

So berechnet sich Ihr monatlicher Heimplatz (vereinfacht):
(Kosten für Pflege + Unterkunft + Investitionen) – (Leistungsbetrag der Pflegekasse) = Ihr monatlicher Eigenanteil

Die Leistungen der Pflegekasse für die vollstationäre Pflege sind (Stand 2025):

  • Pflegegrad 2: 805 €
  • Pflegegrad 3: 1.319 €
  • Pflegegrad 4: 1.855 €
  • Pflegegrad 5: 2.096 €

Der durchschnittliche Eigenanteil in Deutschland liegt bei über 2.500 € pro Monat.

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Was tun, wenn Rente und Vermögen nicht reichen?

Reichen die eigene Rente und das Vermögen nicht aus, um den Eigenanteil zu decken, springt unter bestimmten Voraussetzungen das Sozialamt ein und leistet „Hilfe zur Pflege“.

  • Schonvermögen: Nicht das gesamte Vermögen muss aufgebraucht werden. Einer alleinstehenden Person steht ein Schonvermögen von 10.000 € zu (Ehepaaren 20.000 €). Eine selbstgenutzte, angemessene Immobilie ist unter Umständen ebenfalls geschützt, wenn der Ehepartner noch darin wohnt.
  • Elternunterhalt: Das Sozialamt prüft, ob Kinder für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen müssen. Dies ist jedoch erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von über 100.000 € pro Kind der Fall.
Vertiefender Ratgeber: Alle Pflegeheim-Kosten im Detail Dieses Thema ist so wichtig, dass wir ihm einen eigenen Leitfaden gewidmet haben. Dort finden Sie konkrete Rechenbeispiele, eine genaue Erklärung aller Zuschüsse (inklusive des neuen Leistungszuschlags) und eine klare Antwort auf die Frage nach dem Elternunterhalt.
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Der Umzug ins Altenheim: Organisation & Emotion

Der Umzug ist ein logistischer und emotionaler Kraftakt. Gute Vorbereitung hilft.
  • Praktische Organisation: Klären Sie, was mit der alten Wohnung passiert (Kündigung, Haushaltsauflösung). Kümmern Sie sich um Ummeldungen und Adressänderungen.
  • Packliste: Was darf mit? Konzentrieren Sie sich auf persönliche und wichtige Dinge: Lieblingssessel, Fotos, wichtige Dokumente, vertraute Kleidung, eine gewohnte Bettdecke.
  • Emotionale Vorbereitung: Der Abschied vom alten Zuhause ist schmerzhaft. Nehmen Sie sich Zeit für diesen Prozess. Sprechen Sie über Gefühle wie Trauer und auch über das oft präsente „schlechte Gewissen“ der Angehörigen. Seien Sie versichert: Wenn Sie eine sorgfältige und liebevolle Entscheidung getroffen haben, tun Sie das Richtige.
  • Eingewöhnung: Die ersten Wochen sind entscheidend. Regelmäßige Besuche, das gemeinsame Einrichten des Zimmers und die Teilnahme an ersten Aktivitäten helfen, im neuen Zuhause anzukommen.

Der Alltag und- das Leben im Altenheim: Was Sie erwartet

Nachdem die organisatorischen Hürden genommen sind, beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Viele Angehörige und Betroffene fragen sich, wie der Alltag in einem Heim tatsächlich aussieht. Während jede Einrichtung ihre eigenen Routinen hat, gibt es doch eine typische Grundstruktur, die Sicherheit und Abwechslung bieten soll.

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Ein typischer Tagesablauf
Der Tag ist meist klar strukturiert, um den Bewohnern Orientierung zu geben, lässt aber auch Raum für individuelle Wünsche.
  • Morgen: Der Tag beginnt je nach Gewohnheit mit der Unterstützung bei der Morgentoilette und dem Ankleiden. Danach folgt das gemeinsame Frühstück im Speisesaal, das auch eine wichtige soziale Komponente hat.
  • Vormittag: Oft finden hier die ersten Aktivitäten statt, z.B. Gymnastik, Gedächtnistraining oder die Zeitungsrunde. Auch therapeutische Anwendungen oder Arztbesuche fallen häufig in diese Zeit.
  • Mittag: Das Mittagessen ist eine zentrale Mahlzeit, auf die oft eine Mittagsruhe folgt.
  • Nachmittag: Der Nachmittag wird gerne für gesellige Runden bei Kaffee und Kuchen, Spaziergänge im Garten, kreative Angebote oder den Empfang von Besuch genutzt.
  • Abend: Nach dem gemeinsamen Abendessen klingt der Tag ruhiger aus, oft mit einem Fernseh- oder Leseangebot, bevor die Pflegekräfte bei der Abendroutine helfen.

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Angebote, Aktivitäten und soziale Kontakte

Ein gutes Heim ist mehr als nur ein Ort der Pflege – es ist ein Lebensort. Achten Sie auf ein vielfältiges Angebot, das Körper und Geist anregt:

  • Bewegungsangebote: Sitzgymnastik, Seniorentanz, Spaziergänge.
  • Geistige Fitness: Gedächtnistraining, Leserunden, Quiznachmittage.
  • Kreativität & Kultur: Singkreise, Bastelgruppen, Konzerte, Diavorträge und Gottesdienste.
  • Feste und Feiern: Saisonale Feste (Sommerfest, Weihnachtsfeier) und die Feier von Geburtstagen sind wichtige Höhepunkte im Jahresverlauf.

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Medizinische Versorgung und Kontakt zur Außenwelt
Die medizinische Versorgung ist ein Kernaspekt. In der Regel haben Bewohner die freie Arztwahl, sodass der vertraute Hausarzt oft weiterhin kommen kann. Die Pflegefachkräfte kümmern sich um die Medikamentengabe und die Umsetzung ärztlicher Anordnungen. Feste Besuchszeiten gibt es kaum noch – Angehörige und Freunde sind meist jederzeit willkommen, da der Kontakt zur Außenwelt für die Lebensqualität entscheidend ist.

Rechtliches rund um den Heimplatz: Ihre Rechte und Sicherheiten

Ein gutes Heim zeichnet sich nicht nur durch liebevolle Pflege aus, sondern auch durch faire und transparente Verträge. Die rechtlichen Aspekte können auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber sie dienen vor allem einem Zweck: Ihrer Sicherheit und der Wahrung der Selbstbestimmung des Bewohners. Wir bringen für Sie Klarheit in die wichtigsten Punkte.

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Der Heimvertrag: Das Kleingedruckte verstehen

Der Heimvertrag ist die rechtliche Grundlage des Zusammenlebens. In Deutschland wird er durch das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG) geregelt, welches die Rechte der Verbraucher stärkt. Nehmen Sie sich Zeit, ihn zu prüfen, und lassen Sie sich niemals zur sofortigen Unterschrift drängen.

Lassen Sie sich immer einen Mustervertrag aushändigen und prüfen Sie diese Punkte besonders sorgfältig:

  • Detaillierte Leistungsbeschreibung: Welche konkreten Pflege-, Betreuungs- und Serviceleistungen sind im Preis enthalten? Welche sind kostenpflichtige Zusatzleistungen?
  • Genaue Kostenaufstellung: Die Kosten für Pflege, Unterkunft, Verpflegung und die Investitionskosten müssen klar und getrennt voneinander ausgewiesen sein.
  • Regelungen zur Preiserhöhung: Unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang darf das Heim die Preise erhöhen? Dies muss nachvollziehbar begründet sein.
  • Kündigungsfristen: Welche Fristen gelten für Sie und für das Heim? In der Regel können Sie den Vertrag bis zum dritten Werktag eines Monats zum Monatsende kündigen. Das Heim hat deutlich strengere Kündigungsrechte.

Regelungen bei Abwesenheit: Was passiert, wenn der Bewohner vorübergehend im Krankenhaus ist? Üblicherweise müssen die Kosten für Verpflegung nach wenigen Tagen reduziert werden.

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Die Rechte der Bewohner im Heimalltag

Mit dem Einzug in ein Heim gibt man nicht seine Grundrechte ab. Jeder Bewohner hat ein Recht auf ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben.

Zu den wichtigsten Rechten gehören:

  • Recht auf Selbstbestimmung: Freie Arzt- und Therapeutenwahl, Teilnahme (oder Nicht-Teilnahme) an Aktivitäten, Recht auf die Verwaltung des eigenen Geldes (soweit möglich).
  • Recht auf Privatsphäre: Das Personal darf das Zimmer nicht ohne Anklopfen betreten. Brief- und Telefongeheimnis müssen gewahrt bleiben.

Recht auf Beschwerde: Wenn Sie mit der Pflege oder Betreuung unzufrieden sind, haben Sie ein Recht, dies zu äußern, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Erste Ansprechpartner sind die Pflegedienstleitung oder die Heimleitung. Außerdem gibt es den Heimbeirat (Bewohnervertretung) und die externe Heimaufsicht als Kontrollinstanzen.

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Unerlässlich: Kümmern Sie sich rechtzeitig um Vorsorgedokumente!

Dies ist vielleicht der wichtigste rechtliche Punkt von allen, denn er muss oft schon vor einem eventuellen Umzug geklärt sein. Mit diesen Dokumenten stellen Sie sicher, dass der Wille des Betroffenen auch dann umgesetzt wird, wenn er selbst nicht mehr entscheiden kann. So vermeiden Sie, dass ein Gericht einen fremden Betreuer bestellen muss.

  • Die Vorsorgevollmacht: Hiermit benennen Sie eine oder mehrere Personen Ihres Vertrauens, die für Sie handeln und entscheiden dürfen (z. B. in finanziellen oder gesundheitlichen Fragen).
  • Die Patientenverfügung: Hier legen Sie schriftlich fest, welche medizinischen Behandlungen Sie am Lebensende wünschen oder ablehnen. Sie ist für die Ärzte bindend.
  • Die Betreuungsverfügung: Dies ist der „Plan B“, falls doch eine gerichtliche Betreuung notwendig wird. Hier können Sie dem Gericht vorschlagen, wen es als Betreuer einsetzen soll.
Unser Rat aus Erfahrung: Kümmern Sie sich so früh wie möglich um diese Dokumente. Lassen Sie sich bei Bedarf von einem Notar oder spezialisierten Beratungsstellen (z. B. der Verbraucherzentrale) helfen. Klare Regelungen im Vorfeld schaffen Frieden und Sicherheit für die ganze Familie.

Ihr Weg zur richtigen Entscheidung: Ein Fazit

Die Wahl des richtigen Lebens- und Pflegeortes im Alter ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Sie verlangt eine ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen, den medizinischen Notwendigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten. Wie dieser Ratgeber zeigt, kann ein gutes Alten- oder Pflegeheim die richtige Lösung sein, wenn eine intensive Rund-um-die-Uhr-Versorgung notwendig wird.

Der wichtigste Rat, den wir Ihnen geben können, ist: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Informieren Sie sich umfassend, vergleichen Sie Ihre Optionen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl bei den Besichtigungen.

Ob ein Altenheim die richtige Wahl ist oder eine liebevolle Betreuung in den eigenen vier Wänden – wie wir sie bei Pflege zu Hause Küffel als Testsieger ermöglichen – besser zu Ihrer Situation passt, ist eine sehr persönliche Frage. Manchmal ist auch eine Kombination verschiedener Hilfen der beste Weg.

Wir sind für Sie da. Wenn Sie Fragen haben oder eine ehrliche und unverbindliche Beratung wünschen, welche Lösung für Sie die beste ist, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen, den Weg zu finden, der Sicherheit, Würde und die höchstmögliche Lebensqualität für Ihre Liebsten bedeutet.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was passiert, wenn die Rente nicht für das Altenheim reicht?

Wenn Rente und Vermögen (abzüglich des Schonvermögens von 10.000 €) aufgebraucht sind, kann beim Sozialamt „Hilfe zur Pflege“ beantragt werden. Das Amt übernimmt dann den ungedeckten Eigenanteil.

Muss ich mein Haus für den Heimplatz verkaufen?

Wenn Sie alleinstehend sind und ins Heim ziehen, muss die Immobilie in der Regel verkauft werden, um die Kosten zu decken. Wohnt Ihr Ehe- oder Lebenspartner weiterhin in dem Haus, ist es als Schonvermögen geschützt.

Woran erkenne ich ein wirklich gutes Pflegeheim?

Achten Sie auf die Atmosphäre, den Umgangston des Personals, die Sauberkeit und die Zufriedenheit der Bewohner. Ein gutes Heim ist transparent bei Kosten, bietet vielfältige Aktivitäten und hat qualifiziertes Personal, das nicht unter permanentem Zeitdruck steht. Die offiziellen Prüfberichte (Transparenzberichte) sind ein weiterer, aber nicht der alleinige Indikator.

Wie schnell bekommt man einen Platz im Altenheim?

Das ist sehr unterschiedlich und hängt von der Region und der jeweiligen Einrichtung ab. In beliebten Heimen gibt es oft lange Wartelisten. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig zu informieren und sich unverbindlich auf die Listen setzen zu lassen.

Sind Haustiere im Altenheim erlaubt?

Das handhabt jede Einrichtung anders. Einige Heime erlauben das Mitbringen kleinerer Haustiere unter bestimmten Voraussetzungen. Fragen Sie dies bei der Besichtigung gezielt nach.