Betreuungsformen im Alter: Die Optionen im Überblick
Die meisten pflegebedürftigen Personen werden im eigenen Zuhause von Angehörigen betreut, oftmals in Kombination mit den Leistungen eines Pflegediensts. Diese Betreuung kann Pflegepersonen an ihre Grenzen führen – welche Angebote zur Entlastung es gibt, haben wir im letzten Beitrag vorgestellt. Je nach Pflege- und Lebenssituation ist diese Betreuungsform jedoch gegebenenfalls nicht (mehr) möglich. Welche weiteren Betreuungsformen im Alter möglich sind, stellen wir Ihnen hier kurz vor.
Betreuungsformen im Alter: Welche Optionen gibt es alternativ zur Pflege durch Angehörige? Wir stellen Sie Ihnen vor!
Das Alters- und Pflegeheim
Pflege- und Altersheime bieten vollstationäre Betreuung. Den Bewohnern werden dabei ein wohnungsähnliches Umfeld sowie soziale Teilhabemöglichkeit geboten – und das alles bei einer Betreuung durch mit der Pflege vertraute Fachkräfte. Die Kosten für ein Pflege- und Altersheim setzen sich dabei aus verschiedenen Faktoren zusammen:
- Pflege und Betreuung
- Verpflegung und Unterkunft
- Investitionskosten (z.B. für Bau- und Modernisierungsmaßnahmen, Instandhaltung etc.)
- Ausbildungskosten (abhängig von Bundesland und Heim)
- Gesondert vereinbarte Zusatzleistungen
Abhängig vom Pflegegrad leistet die Pflegekasse dabei einen Zuschuss zu den Kosten für Pflege und Betreuung – die weiteren Kosten müssen die Bewohner tragen. Reichen Vermögen und Einkommen dafür nicht aus, kann „Hilfe zur Pflege“ beim Sozialamt beantragt werden – Kinder sind erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000€ zu Elternunterhalt verpflichtet.
Senioren-WG
Nicht nur für junge Menschen kann eine Wohngemeinschaft eine bereichernde Erfahrung sein – auch Senioren profitieren von der Gründung einer gemeinsamen Hausgemeinschaft. In der Senioren-WG wohnen mehrere ältere bzw. pflegebedürftige Personen in einem gemeinsamen Haushalt, die anfallenden Pflegedienstleistungen werden durch einen Pflegedienst übernommen.
Wie in jeder WG hat dabei jeder Bewohner seine privaten Räume, andere Räume dienen als Gemeinschaftsräume – eine barrierefreie Gestaltung ist dabei wichtig. Die Kosten der Senioren-WG werden dabei gemeinschaftlich von den Bewohnern getragen – dazu gehören unter anderem die Miet- und Haushaltskosten sowie die gemeinschaftlich beauftragten Pflege- und Betreuungskosten.
- Personen mit anerkannten Pflegegrad können zusätzlich zu den anderen Leistungen (Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Entlastungsbeitrag) einen Wohngruppenzuschlag in Höhe von 214€/Monat beziehen, sofern mindestens 2 weitere Personen in der Wohngruppe einen Pflegegrad haben.
- Bei der Gründung einer Senioren-WG kann eine Anschubfinanzierung beantragt werden, z.B. zur barrierefreien Gestaltung der Wohnung. Diese beträgt 2500€ pro Person und ist auf insgesamt 10.000€ pro Wohngruppe gedeckelt.
Betreute Hausgemeinschaft
Die guten Erfahrungen mit Senioren-WGs haben viele Pflegeeinrichtungen veranlasst, ähnliche Gemeinschaften anzubieten, um die Vorteile des eigenständigen Lebens mit denen einer Gemeinschaft zu kombinieren. In diesen stationär betreuten Hausgemeinschaften leben 6-12 Bewohner gemeinsam in einer Wohneinheit – die Pflege und Betreuung wird vom Heimpersonal übernommen. Da es sich bei dieser Betreuungsform im Alter um eine Sonderform der Heimunterbringung handelt, entstehen die gleichen Kosten wie bei einer regulären Unterbringung im Pflege- oder Altenheim.
Betreuungsformen im Alter: Mit der sogenannten 24-Stunden-Pflege im eigenen Zuhause individuell betreut werden
Immer beliebter wird auch die sog. „24-Stunden-Pflege“, bei der es sich genau genommen um eine Betreuung im häuslichen Umfeld handelt: Eine echte 24-Stunden Pflege ist nur bei der Beauftragung von mehreren Betreuungspersonen im Schichtsystem möglich. Dennoch stellt die Betreuung im häuslichen Umfeld eine echte Alternative zu anderen Betreuungsformen dar, was nicht zuletzt an den vielen Vorteilen liegt, u.a.:
- Pflegebedürftige Personen können in einem vertrauten Umfeld wohnen bleiben – soziale Kontakte und gewohnte Tagesabläufe bleiben erhalten.
- Die osteuropäische Betreuungskraft kümmert sich ausschließlich um eine Person – so ist eine individuelle Pflege und Förderung möglich.
- Pflegebedürftige und Angehörige haben Kontrolle über die Auswahl der Betreuungskraft – individuelle Anforderungen und Wünsche werden berücksichtigt.
- Für Angehörige stellt die Betreuung im häuslichen Umfeld durch osteuropäische Pflegekräfte eine enorme Entlastung dar – Betreuungsaufgaben werden zuverlässig erfüllt, Angehörige können sich wieder vermehrt dem eigenen Leben widmen.
Zu allen Anliegen hinsichtlich der sogenannten 24-Stunden-Pflege, dem Vermittlungsverfahren sowie zu Kosten- und (Re-) Finanzierungsfragen beraten wir Sie gern persönlich – kontaktieren Sie uns!